Eine limitierte Rarität

Ab sofort können einige von Bernd Arnold handsignierte Exemplare von Barfuß im Sand im Shop bestellt werden. Bitte gebt dort den entsprechenden Signaturwunsch an.

Eine Text-Kostprobe aus dem Buch:

Im Mai 1969 wagte sich Bernd an ein weiteres spannendes Projekt: den „Westpfeiler“ (VIIIc) am Vorderen Torstein. In zwei Drittel Pfeilerhöhe fuhr ein zweiter Ring in den Fels, und Bernd holte Günter Lamm nach, der ihn über die nun folgende und offensichtlich auch schwierigste Passage sichern sollte. Er startete ins Ungewisse: Steile Reibung, einige wenige kleine Griffe und Tritte, keine sichtbaren Schlingenmöglichkeiten. Am nächsten Querband hoffte er, den entscheidenden Ring anbringen zu können, doch dort angekommen konnte er die erhoffte Schlinge nicht unterbringen. Seine Situation war äußerst prekär: Ohne Schlinge kein Ring, ohne Ring drohte ein Zwanzig-Meter-Sturz am tapferen Günter Lamm vorbei in die Tiefe. Auf die zu der Zeit übliche Brusteinbinde sei hier nur der Vollständigkeit halber hingewiesen. Rasch war Bernd am Ende seiner Nerven und seiner Kräfte. Er konnte sich kaum noch halten, und die Schlinge am Einschnitt wollte nicht klemmen. Während er immer verzweifelter herumfummelte, drangen von unten sanftmütige Beruhigungen von Günter herauf. Es hörte sich fast an wie ein Mantra. Am Ende hatte Bernd einen einlitzigen Knoten in ein kleines Loch gedrückt, er hielt nur auf Zug nach rechts, einem Sturz hätte er nichts entgegenzusetzen gehabt. Dann fing er vorsichtig an zu bohren.
„Währenddessen habe ich mehrmals nach der Mutti gerufen“, erinnert sich Bernd. „Ich konnte das nicht steuern.“ Erst als der Bohrer so weit im Fels war, dass er eine Schlinge darüberlegen konnte, beruhigte er sich etwas. Am fertigen Ring unterstützte ihn Günter, dann robbte er die letzten Meter völlig fertig auf den Gipfel und brüllte vor Freude in der Gegend herum.
„Als wir wieder unten waren, musste ich mir zu allem Überfluss von den zahlreich Anwesenden noch spöttische Bemerkungen über meine Larmoyanz anhören.“
„Hat dich das gekratzt?“, frage ich nach.
„Es war mir schon peinlich, aber Stolz und Freude über das Erreichte überwogen. Am Abend waren wir im Freilichtkino im Burggarten. Das war schön.“
„Was wurde gezeigt?“
„Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten.