Der norddeutsche Altmeister Richard Goedeke wird im nächsten Jahr 80. Unfassbar, wie vital und engagiert dieser Mann auch am Beginn seines neunten Lebensjahrzehnts daherkommt. Ich hatte die große Freude, im jetzt erschienen Alpenvereinsjahrbuch „Berg 2019“ ein kleines Porträt über ihn verfassen zu dürfen. Hier kann man es bestellen.
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Drei Bullis und Erika
Mein Freund Heri ist älter als ich. Scheint kaum möglich zu sein, ist aber so. Ich darf ihn seit Kurzem „Alt-68er“ nennen. Er hat, wie ich, als Fünfzehnjähriger mit dem Klettern begonnen. 1966 war das, in der Eifel. Nicht schön, aber dafür kann er ja nichts.
1971 war er als Teilnehmer bei der „Kölner Hindukusch-Expedition“ dabei. Hat der DAV organisiert. Kein Witz. Sie waren zu zehnt. Neun Männer und eine Frau. Erika. Sie wurde in eine rosafarbene Daunenjacke gesteckt, die etwas zu groß war, musste während der gesamten Expedition als einzige keinen Rucksack tragen und war im Besitz eines schlecht sitzenden roten Bikini-Oberteils. Spielt zwar keine Rolle, aber man konnte das in dem Super-8-Filmchen sehen, das von der Expedition gedreht wurde.
Sie fuhren in Köln mit drei gebraucht gekauften VW-Bullis los. Ein blauer, ein roter, ein gelber. Praktisch. Konnte man sie auf jeden Fall nicht verwechseln. Der gelbe gehörte vorher der Deutschen Bundespost. Gibt’s heute auch nicht mehr. Die Hinfahrt dauerte einen Monat. Sie sind über die Balkanroute in die Türkei, durchs wilde Kurdistan in den Iran und über Afghanistan nach Pakistan. Muss man sich heute mal vorstellen. Ab und zu sind sie in den Graben gefahren oder hatten einen Platten. Passiert schon mal. Oder sie haben sich verloren, weil einer der Bullis nach Aserbaidschan abgebogen ist und es erst sehr spät gemerkt hat. Sie konnten ihn auch nicht anrufen, weil es im aserbaidschanischen Grenzgebiet keine Telefonzellen gab. Und, ach ja, Handys hatten sie auch irgendwie keine.
In Afghanistan waren sie kurzzeitig überrascht, dass sie von den verschleierten Frauen, die am Wegesrand saßen, mit Steinen beworfen wurden. Okay, vielleicht hätten sie sie nicht fotografieren sollen. Sie haben Träger organisiert, die ihre Klamotten in die Buni-Zom-Gruppe geschleppt haben. Buni Zom – kennt kein Mensch. Als sie in ein Dorf kamen, gab es eine Schlägerei zwischen den Dorfbewohnern und ihren Trägern, weil die Dorfbewohner auch Lust bekommen hatten, die Sachen weiterzuschleppen.
In der Buni-Zom-Gruppe haben sie Vermessungen vorgenommen, weil es davon noch keine Karten gab. Und dann noch ein paar Berge erstbestiegen. Mit Erika. Den Awi Zom zum Beispiel. Der ist 6484 Meter hoch. Von dort hatten sie einen schönen Blick auf den Tirich Mir. Das ist der höchste Berg da in der Gegend. Der Ausblick entschädigte auf jeden Fall für die Mühen des Aufstiegs, da waren sich alle einig.
Nachdem sie fünf Wochen da herumgekraxelt waren und alles genau vermessen hatten, sind sie mit ihren Bullis wieder nach Köln gefahren. Die gleiche Strecke wie auf der Hinfahrt. Hat auch wieder einen Monat gedauert. Die Bullis haben sie dann in Köln wieder verkauft. Brauchten sie ja nicht mehr.
Ich werde morgen beim Alpenverein anrufen und fragen, ob sie mir auch mal einen Bulli geben. Zum irgendwo hinfahren. Jetzt, wo sie wegen Olympia so viel Geld haben, müsste das doch eigentlich möglich sein.
(Fotos: Archiv Heribert Hoven)
Schwierige Seilschaften
In der Süddeutschen gibt’s heute eine Sonderbeilage mit einem Beitrag von mir über das Sächsische Bergsteigen. Der Titel „Schwierige Seilschaften“ lässt vermuten, dass es nicht ganz so lustig zugeht wie sonst – aber das muss ja auch nicht immer sein. Mit Bildern von Helmut Schulze.
Der Flyer
Ab sofort gibt es auf der Seite auch meinen aktuellen Flyer zum Download als PDF. Dort findet ihr hübsch kompakt alle wichtigen Infos über mich und meine Bücher sowie auch ein paar Pressestimmen.
Das 476. Bild zum Schpocht

Aufmerksamkeit, Seilführung, Standort – hier stimmt einfach alles.
(Die älteren Bilder zum Schpocht findet ihr hier.)
Sinnvolle Geschenke
Ihr seid auf der Suche nach einem sinnvollen Weihnachtsgeschenk? Zugegeben: das ist nicht einfach. Also: Die für mich sinnvollsten Geschenke findet ihr hier.
Hübsches zum Fest
An Spekulatius im August haben wir uns längst gewöhnt. Lebkuchen im September beklagen wir zu Recht. Aber jetzt wird’s langsam wirklich Zeit: In exakt einem Monat wollen wir Sinnvolles und Nützliches auf unseren prallvollen Gabentischen vorfinden. Wertvolle Tipps dazu hat Martin Schmidt in seiner Sonderausgabe 2 des Podcasts „Freiklettern“. Also nichts wie hineingehört!
Arbeitszimmerfensterfrühlingskonzert
Okay – mit einem kleinen Rasenmäher-Schönheitsfehler am Ende.
Bedienungskomfort
Die Hörproben– und die Videoseite wurden durch eingebettete Player etwas komfortabler. Und moderner. Und praktischer. Und überhaupt: viel schöner. Also, nun gibt es wirklich keine Ausreden mehr: Nichts wie hineingehört! Und geguckt.



